05. Sep 2023
Fischtë - Laç Fshat
Streckeninfo:
37.85 km
352.00 hm
ca. 7h56m
Strecken-Detail-Ansicht
Da ich die Sprache nicht beherrsche, sind meine Möglichkeiten, mit den Menschen in Albanien zu kommunizieren, sicherlich eingeschränkt. Es überrascht mich dann, wie es manchmal zu einem „Talk-and-Pray“-Moment kommt. Ich denke, wenn Gott weiß, dass wir bereit und verfügbar sind, lässt er solche Momente zu. Heute hatte ich vier davon...
1) Ich ging in kleines Geschäft, um Mineralwasser zu kaufen. Die junge Frau an der Kasse sprach recht gut Englisch. Sie fragte mich, wohin ich wandern würde. Ich erzählte ihr, dass ich als Pilger durch Albanien unterwegs bin und für Land und Leute bete und dass ich gerne für sie beten würde. Sie sagte ja. Ich habe gebetet. Gott hat gesegnet.
2) Etwas später ging ich die Straße entlang, als mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine junge Frau auf einem Fahrrad mit Satteltaschen entgegenkam. Sie drehte sich zu mir um, blieb stehen und fragte: „Ich bin neugierig... wohin gehst du?“ Es stellte sich heraus, dass sie aus Deutschland stammte, jetzt in Salzburg lebte und studierte, gerade mit dem Fahrrad nach Athen gefahren war und nach Salzburg zurückkehrte. Wir redeten und beteten... auf Deutsch. Viele der Begegnungen, die ich hatte, wurden durch eine Frage ausgelöst, die mir jemand gestellt hat.
3) Später am Tag stand eine Gruppe Schafe mitten auf der Straße (Foto 5). Sie bildeten einen Kreis mit zusammengesteckten Köpfen in der Mitte. Sie hatten offenbar Angst und wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Ich habe nirgendwo einen Hirten gesehen. Also brachte ich die Schafe dazu, an den Straßenrand zu gehen. Dann hielt ein Autofahrer an und rief mir aus seinem Fenster zu. Er war Jak aus Albanien, lebte aber jetzt in England. Es wurde zu einem „Talk-and-Pray“-Moment.
4) Am Ende des Tages ging ich in einen Tante Emma Laden, um Joghurt für mein Müsli zu kaufen. Sie hatten nur eine große Flasche, die für mich zu viel war. Die Kommunikation war schwierig. Dann rief der Ehemann seine Schwester in Michigan per WhatsApp an, um zu übersetzen. Ich erklärte, was ich brauchte und dass ich als Pilger unterwegs durch Albanien sei. Aus dem WhatsApp Gespräch wurde ein "Talk-and-Pray"-Moment von Albanien bis nach Michigan.
Fotos 1,3,4: Szenen des Tages. Ein Großteil der Strecke heute Morgen verlief auf einem Fußweg, was wirklich schön war.
Foto 2: Gerade als ich die Kamera herausholte, verließen Mama- und Papavogel das Nest. Ich schätze, es gefiel ihnen nicht, fotografiert zu werden.