11. Aug 2025
Brodnica - Golub Dobrzyń
Streckeninfo:
32.70 km
588.00 hm
ca. 7h 42m
Strecken-Detail-Ansicht
Foto 1: Ich habe nun die nördliche Region verlassen, die oft als „Land der tausend Seen“ bezeichnet wird. Tatsächlich gibt es in dieser Gegend eher 2000 Seen. Ich folge nun Flüssen und wandere durch endlose Felder. Die letzten beiden Etappen sind hier und da mit der Drwęca zusammengestoßen. Diese Weide hängt über dem Wasser auf dem Campingplatz in Golub Dobrzyń, wo ich übernachtet habe.
Foto 2: Am Morgen in der Stadt Mszan spürte ich einen starken Drang in meinem Herzen, nachzuschauen, ob die katholische Kirche dort geöffnet war. Sie war es, und ich ging hinein, sang mein Pilgerlied und betete für die Menschen in Polen. Dann ging ich zum Pfarrhaus, um zu sehen, ob der Priester da wäre und ob er meinen Pilgerpass abstempeln könnte. Er war da und zu meiner Überraschung konnte er ein wenig Deutsch. Er hatte tatsächlich vor vielen Jahren einen Sprachkurs in München besucht und sogar Landshut in der Nähe meines Wohnorts besucht. Bevor ich weiterging, fragte ich ihn, ob wir gemeinsam beten wollten. Er schlug das Vaterunser vor, und so beteten wir es gemeinsam das Vaterunser… auf Deutsch.
Foto 3: Diese Woche verspricht Sommerwetter, daher freue ich mich, wenn der Weg die offenen Felder und Straßen verlässt und durch den Wald führt.
Foto 4: Nach meiner Mittagspause im Wald hörte ich Dudelsackmusik und fragte mich, woher das kommen könnte. Ich fand die Quelle schnell. Jakub saß auf einem Baumstamm am Weg, sein Hemd voller gesammelter Pilze, und er hört gerne Dudelsackmusik. Er sprach auch gutes Englisch mit leicht britischem Akzent. Er kannte den Jakobsweg nicht, obwohl er direkt durch das Waldgebiet führte, in dem er lebte. Er sagte, er sei nicht besonders religiös. Ich sagte ihm, ich auch nicht, sondern folge lieber Jesus als Lebensweg. Wir redeten und beteten. Danach wollte er ein Foto von uns beiden als Erinnerung an den Moment. Ich habe auch eins, aber ich habe beschlossen, dieses mit ihm und seinen Pilzen zu posten.
Foto 5: Der Kirchturm in Golub Dobrzyn erleuchtet vom Licht der Abendsonne.
Video: Ich pfeife, wenn ich Rehe auf dem Weg sehe. Das signalisiert ihnen, dass ich ungefährlich bin und nicht versuche, mich an sie heranzuschleichen. Oftmals werden sie langsamer und laufen nicht panisch davon. Manchmal bleiben sie sogar kurz stehen und lauschen, wie dieses hier.