28. Aug 2023

Gornje Polje - Ribljak

Streckeninfo:

28.78 km 319.00 hm ca. 7h10m

Strecken-Detail-Ansicht


Als ich kürzlich beim Walken und Beten war, dachte ich: „Auf dem Snail-Trail habe ich bisher einen Buddhisten aus Nepal, einen Hindu aus Indien, Muslime aus Bosnien-Herzegowina, orthodoxe und katholische Christen aus Serbien und Kroatien getroffen, mit ihnen gesprochen und gebetet. Aber ich habe noch keinen Juden getroffen." Ich betete dann: "Herr, ich würde wirklich gerne unterwegs eine jüdische Person treffen, mit ihr reden und beten." Das ist gestern Abend auf dem Campingplatz passiert. Ich baute mein Zelt neben dem Fluss und knapp unterhalb einer kleinen Anhöhe, worauf zwei weiteren Zelten standen und ein Auto mit österreichischem Kennzeichen geparkt war. Ich sah eine ältere Frau mit zwei kleinen Kindern und begrüßte sie auf Deutsch. Sie antwortete auf Englisch und sagte, die Kinder würden Deutsch verstehen aber sie nicht. Sie und ihr Mann kamen aus Israel, sprechen Hebräisch und Englisch und besuchten ihre Tochter und Enkel aus Österreich. Ich erzählte ihr die wenigen hebräischen Wörter, die ich kenne, nämlich die hebräischen Begriffe für Gott, den Geist Gottes und Jesus den Messia. Sie antwortete, dass das alles spirituelle Worte seien. "Ja", sagte ich, "ich bin Pastor und kenne diese Worte aus meinem Studium der Bibel." Später erzählte mir ihr Mann, wie ihnen an diesem Tag ein völlig Fremder bei der Reparatur zweier platter Reifen geholfen hatte. Ich antwortete, dass „Jahwe-Rah“, der Herr, mein Hirte, über sie gewacht habe. Der Mann zitierte dann Psalm 23:1 auf Hebräisch. Als ich heute Morgen mein Zelt abbaute, sahen wir uns erbeut und sprachen miteinander. Ich erzählte ihnen, dass ich ein Pilger bin und biete an, ein Segensgebet für die Menschen zu beten, die ich auf dem Weg treffe, und ob ich beten könnte, dass der Segen Abrahams über sie und ihre Familie käme. Das ist der Segen, den Gott Abraham versprach, dass durch sein Nachkommen/den Messia Gottes Shalom/Friede zu allen Nationen kommen würde. Sie sagten ja und ich betete. Die Frau antwortete daraufhin, dass sie die Dinge nicht so schön zum Ausdruck bringen könne, wie ich es eben getan habe, wünschte mir aber alles Gute für die weitere Reise. Ich sagte: "Bitte sage mir diese Dinge auf Hebräisch und lass das ein hebräischer Segen für mich sein." Das tat sie dann auch. Es war wieder einer dieser besonderen Momente.

Leider konnte Jonathan heute Morgen kaum laufen, als er nach der gestrigen 31-Kilometer-Wanderung aufstand. Er konnte auf keinen Fall weitermachen. Er rief Brittany an, um ihn abzuholen. Noch nie war er mit vollem Rucksack so weit gelaufen. Wir feierten seinen persönlichen Meilenstein und die Menschen, mit denen er in ihrer Sprache sprechen und für sie beten konnte. Nachdem ich den Campingplatz verlassen hatte und er auf die Ankunft seiner Frau wartete, sprach er mit einem der beiden Brüder, die den Campingplatz leiteten, über Gott. Als er nach Hause kam, erhielt er eine Benachrichtigung vom Ausländeramt, dass er kommen und einige Fragen bezüglich der Visa ihrer Kinder klären solle. Es war gut, dass er zu Hause sein und sich um diese Dinge kümmern konnte. Gott lässt zu, dass alle Dinge zum Guten wirken... sogar Muskelschmerzen.

Foto 1: Flussszene

Foto 2: Berühmte "Emporer's" Brücke am Rande der Stadt Nikšić

Foto 3: An der Brücke traf ich diese beiden russischen Radfahrerinen, Natalie und Maria, die jetzt in Nikšić leben. Sie kümmern sich dort um zwei Streunerhunde, ließen sie kastrieren und chippen und füttern sie. Das Schicksal dieser beiden Hunde ist viel besser als das der vier, die ich heute in der Stadt gesehen hatte, die vergiftet worden waren und deren Kadaver nur darauf warteten, entsorgt zu werden. Natalie ist Englischlehrerin und Maria verstand mehr Englisch als ich Russisch. Wir unterhielten uns und ich konnte für sie beten, bevor ich meinen Weg weiterzog. Sie fragten mich, ob sie mein Foto und meine Geschichte auf ihrem Blog veröffentlichen könnten... immer ein gutes Zeichen dafür, dass der Moment bedeutungsvoll war.

Foto 4: Weiter flussabwärts sah ich diese Kohlerei, in der tatsächlich Holzkohle hergestellt wurde. Ich hatte diese bisher nur in Freilichtmuseen in Deutschland gesehen.

Foto 5: Am Ende der Etappe musste ich über diesen Berg... und sang auf dem Weg nach unten mein Pilgerlied als Gebet für die Menschen, die im Tal bis nach Podgorica leben.

Impressionen