05. Aug 2025

Zalbki - Giertwald

Streckeninfo:

27.85 km 763.00 hm ca. 7h 33m

Strecken-Detail-Ansicht


Foto 1: Lego-Pilger, den ich heute unterwegs getroffen habe...

Ich bin überrascht, dass ich hier in Polen außer Kati und ihrer Freundin, die ich vor einer Woche kennengelernt habe, keine anderen Pilger getroffen habe. Sie beendeten ihren 8-tägigen Camino am Sonntag und waren inzwischen ein paar Etappen hinter mir. Alle Pilger aus Litauen, die ich getroffen hatte, beendeten ihren Camino in Sejny, wenn nicht früher. Gilbert aus Frankreich schrieb mir per WhatsApp, dass er wegen eines Rohrbruchs in seinem Haus nach Hause zurückkehren müsse. Ich bin mir sicher, dass irgendwo in Polen noch andere Pilger unterwegs sind. Ich habe nur noch keine gesehen.

Foto 2: Die drei Flaggen vor dem Rathaus in Olsztyn: Camino, Polen und Europäische Union

Foto 3 + 4: Ich habe den Weg durch die Altstadt von Olsztyn sehr genossen. Er erinnerte mich ein bisschen an die Stadt Landshut nah zu meinem Wohnort.

Foto 5: Weg durch den Wald und am See entlang...

Heute war meine längste Wanderung auf dem Schneckenweg 3.0, fast 43 Kilometer. Die letzten zwei Stunden hat es geregnet. Ich kam am frühen Abend in der kleinen Stadt Gietrzwald an. Es ist der einzige Ort in Polen, wo die katholische Kirche mehrere Marienerscheinungen im Jahr 1877 vor zwei 12- und 13-jährigen Mädchen bestätigt hat. Es wird gesagt, dass Maria mit den Mädchen Polnisch sprach, was damals von den preußischen Behörden in der Schule verboten war. Offenbar halfen die Erscheinungen, einen bewaffneten Aufstand zu verhindern, da den Mädchen gesagt wurde, die Menschen sollten stattdessen beten und ihre eigene Sünden bereuen. Schließlich wurde diese Region Teil des heutigen Polens.

Als ich die Kirche erreichte, war sie voll, und ein Gottesdienst war bereits im Gange. Daher ging ich nicht mit meinem nassen Poncho und Rucksack hinein. Am Eingang sprach ich ein kurzes Gebet, dass Gottes Absichten an diesem Ort offenbart würden und dass das Feuer des Heiligen Geistes vom Himmel wahre spirituelle Erneuerung bringen möge.

In der Nähe der Kirche gab es ein Pilgerhaus, das jedoch weniger für den Jakobsweg als für die Besucher des Marienheiligtums gedacht war. Jetzt weiß ich, warum ich dort vor einer Woche keine Reservierung bekommen konnte... es war komplett ausgebucht. Ich ging noch zwei Kilometer im Regen weiter zu einem Gästehaus in einem nahegelegenen Dorf. Ich wollte nur noch eine warme Dusche nehmen, essen und ins Bett gehen.

Impressionen