22. Jul 2025

Birštonas - Alytus

Foto 1: Es mag das Ende des Weges zu sein scheinen, doch jeder Pilger weiß, dass er auf der anderen Seite des Hügels weitergeht. Und am Ende des Weges gibt es einen anderen Pfad, der einen zu einem weiteren Abschnitt führt, der einen zu einer neuen Etappe und dann zu einem neuen Tag und zum Beginn einer neuen Reise bringt. Der Weg endet nie.

Markus wusste, dass er sterben würde. Er war sich nur nicht sicher, was danach kommen würde. Er war ein Mensch vom Denken und Fakten, der ohne religiöse Bindungen aufwuchs. Jahrelang besuchte seine Familie unsere Kirchengemeinde in Moosburg. Wir hatten immer wieder Gespräche miteinander. Doch er hatte Mühe, eine spirituelle Realität zu begreifen. Kurz bevor ich Anfang Juni von nach Estland flig, um Snail-Trail 3.0 zu beginnen, setzte sich die Familie in Verbindung mit mir, ob ich noch einmal vorbeikommen und mit Markus sprechen könnte. Ich ging gerne hin. Gott schenkte ihm Gnade, und Markus nahm sie an. Es gab Tränen. Wir feierten das Abendmahl. Seine beiden Söhne waren da und konnten mit ihrem Vater beten. Es war ein besonderer Moment.

Heute gegen Mittag erhielt ich die Nachricht, dass Markus am frühen Morgen seinen letzten Atemzug getan hatte. Er weiß nun, dass der Weg nicht am Gipfel eines Hügels endet. Nein, es war auf dem Gipfel eines Hügels namens Golgatha, dass Jesus am Kreuz den Lebensweg durchbahnze. Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, der uns zum Vater führt. Die Hand, die für Markus den Nagel an jenem rauen Kreuz nahm, nahm auch seine, als sein letzter Atemzug seine Lunge verließ. Der Gute Hirte führte sein Lamm durch die Schatten des Todes ... und brachte es heim zum Vater. Unglaubliche Gnade! Sie ist da für jeden, der kommen und sie empfängen möchte. Am Ende seines Weges fand Markus den geraden, engen Pfad, der zur nächten Etappe und zum neuen Tag führte. Sein Lebensweg geht weiter...

Foto 2: Mein Tag begann in Birštonas mit einer Wanderung entlang des Flusses Nemunas.

Foto 3: Heute hatte ich einige Hügel im Flusstal zu bewältigen, insgesamt 1087 Höhenmeter.

Foto 4: Die Brücke, die den Fluss nach Alytus überquert. Ich kam in due Stadt an, bevor es anfing zu regnen.

Foto 5: Der Tag endete mit einem sehr schönen, ruhigen Spaziergang am Fluss entlang. Dazwischen gab es eine anspruchsvolle und abenteuerliche Strecke… nicht der normale Jakobsweg, sondern kürzer. Ich hatte zwei Etappen für 40 km kombiniert und wollte eine Ecke abkürzen. Ich habe es geschafft… wie immer mit Gottes Hilfe!