16. Aug 2023
Busova_a - Čizma
Streckeninfo:
26.43 km
380.00 hm
ca. 5h49m
Strecken-Detail-Ansicht
Foto 1: Kiseljak ist ein beliebtes Mineralwasser in Bosnien-Herzegowina. Es stammt aus einer natürlichen Wasserquelle in der Stadt Kiseljak. Das war heute mein Ziel und am Ende des Tages habe ich aus der Quelle getrunken.
Foto 2: Kurz nachdem ich dieses Foto der Moschee in der Ortschaft Kaćuni gemacht hatte, ging ich an einem kleinen Obstladen vorbei. Der muslimische Besitzer rief zu mir und gab mir Weintrauben und eine kalte 1,5-Liter-Flasche Kiseljak-Mineralwasser. Insgesamt würden mir Leute heute 4,5 Liter Mineralwasser schenken. Ich schätze, Gott wusste, dass ich die Mineralien brauchte. Nach den letzten beiden langen Wanderungen hatte ich abends Krämpfe im linken Bein.
Gegen Mittag kam ich an einem großen Partyzelt vorbei, in dem eine muslimische Hochzeit gefeiert wurde. Ich weiß, dass einige Leute mich vorbeigehen sahen. Ich hatte den Wunsch in meinem Herzen, irgendwie mit den Menschen in Kontakt zu treten und ein Segensgebet für das Brautpaar zu sprechen, wusste aber, dass dies nicht möglich sein würde, oder doch?
Weiter in der Ortschaft kaufte ich in einem Supermarkt etwas zum Mittagessen und aß in einer schattigen Ecke. Kurz darauf am Ende von der Ortschaft sah ich ein Auto mit deutschem Kennzeichen und dem christlichen Fischsymbol. Leute saßen draußen vor dem Haus im Schatten, also musste ich herausfinden, wer diese Leute aus Deutschland waren. Es stellte sich heraus, dass es sich um katholische Gläubige aus Köln handelte, die Verwandte in Bosnien besuchten. Wir redeten miteinander und ich durfte für sie beten. Ungefähr 15 Minuten, nachdem ich wieder auf der Straße war, fuhr die Hochzeitskarawane hupend und winkend vorbei. Ich blieb stehen, nahm meinen Hut ab, winkte mit dem Hut in der Hand zurück und sang mein Pilgersegenslied, während jedes Auto an mich vorbeifuhr. Es war ein besonderer Moment.
Foto 3: Am Nachmittag wurde es richtig heiß, als eine große Gewitterwolke den Himmel füllte. Donner hörte ich, aber der Regen blieb aus. Ich machte einen kurzen Wasserstopp an dieser orthodoxen Kirche und dankte Gott für den Schatten, den er geschickt hatte.
Foto 4: Kurz vor Kiseljak hielt ein Van vor mir. Der Fahrer, Ivan, sagte etwas zu mir, aber ich verstand es nicht. Ich sah, dass der Transporter aus Österreich kam, also antwortete ich auf Deutsch. Wir unterhielten uns und ich durfte auch für Ivan beten. Er lud mich ein, etwas zu trinken zu holen, aber ich hatte gerade meine Wasserpause und war nicht mehr weit von meinem Ziel entfernt. Ich erklärte, dass ich weiter gehen wollte, um zum Zimmer zu kommen und meine Schuhe ausziehen zu können. Wir verabschiedeten uns. Ungefähr 15 Minuten später hielt Ivan wieder an. Er sagte, er habe seiner Frau Olivera von dem kurzen Treffen mit mir erzählt, und sie sagte, sie würde mich auch gerne kennenlernen, ob sie zusammen mit ihrem Sohn mich heute Abend zum Abendessen einladen dürften. Sicherlich, sagte ich. Am Abend zuvor hatte ich nur Müsli mit Milchpulver, ein paar Weintrauben, Nüssen und einem Stück Schokolade zum Essen gehabt. Sie holten mich ab und brachten mich zu diesem sehr schönen Restaurant mit Blick auf die Stadt Kiseljak. Ich habe dieses Foto des Sonnenuntergangs vom Restaurant aus gemacht... und hatte ein tolles Essen! Links im Bild siehst du oben auf dem Hügel eine katholische Kirche. Nachts ist sie sehr schön beleuchtet.
Foto 5: Es wurden viele Fragen zum Glauben, zu Gott und zur Nachfolge Jesu gestellt. Im Verlauf des Gesprächs erwähnten Ivan und Olivera, dass sie aufgrund einer früheren Ehe nie eine kirchliche Trauung haben könnten. Ich fragte, ob jemals jemand ein Segensgebet für ihre Ehe gesprochen hätte. Nein, war die Antwort. Ich schlug vor, dass wir nach dem Essen zu der schön beleuchteten Kirche oben auf dem Berg hinfahren und dass ich dort als Pastor ihre Ehe segne. Sie willigten ein. Es war unbegreiflich schön. Stufen führten zur Plattform vor großen Holztüren der Kirche, auf denen eine Jesusschnitzerei abgebildet war. Dort gaben sie einander vor Gott ihr Jawort und ich sprach ein Gebet des Segens aus. Ihr 19-jähriger Sohn Luka war der Trauzeuge. Es war ein God-Moment.