15. Jul 2025
Paberžė - Kedainai
Streckeninfo:
32.02 km
466.00 hm
ca. 7h 18m
Strecken-Detail-Ansicht
Video: Über eine Hängebrücke gehen...
Foto 1: Bevor... der Regen kam.
Vytas kam gestern am frühen Abend in der Herberge in Paberžė an. Wir unterhielten uns ein wenig beim Abendessen. Ich würde es nicht als Mahlzeit bezeichnen. Wir aßen einfach von unseren Vorräten, um die verbrannten Kalorien der heutige Etappe wieder aufzufüllen. Ich spürte, dass ich mehr mit Vytas über die Verbindung zu Gott sprechen sollte. Aber gestern Abend war nicht der richtige Zeitpunkt.
Heute Morgen standen wir beide früh auf und wollten früh aufbrechen. Vytas war etwa 5-7 Minuten vor mir los. Das ist gut einen halben Kilometer. Ich konnte ihn schon von weitem sehen, konnte ihn aber nicht einholen. Er ist 27 Jahre jünger als ich, sportlich und Profi-Fußballtrainer. Ich sagte: Gott, wenn du willst, dass ich mit Vytas spreche, wirst du unsere Wege irgendwann wieder zusammenführen. Das geschah etwa zwei Stunden später bei meiner Bananenpause. Vytas hatte angehalten, um sein Handy aufzuladen. Jetzt kam er auf mir zu. Wir pilgerten den Rest des Tages zusammen und unterhielten uns. Vytas war in katholischer Tradition aufgewachsen, suchte aber nach einer tieferen spirituellen Realität. Er hatte über Buddhismus und Reinkarnation gelesen. Mittags erklärte ich ihm, was Jesus am Kreuz für uns getan hatte, und verglich Reinkarnation mit Sisyphus' endlosem Kampf, den Stein den Berg hinaufzuschieben. Dieser Kreislauf von Tod und Wiedergeburt in der Reinkarnation endet nie. Die Religionen der Welt sagen uns, wir müssten den Stein schieben. Jesus lädt uns ein, zu ihm zu kommen und Ruhe für unsere Seelen zu finden. Vytas verstand die Botschaft. Er schiebe den Stein, wolle nun aber auf dem Felsen der Erlösung stehen, auf Jesus. Jesus wird uns durchs Leben tragen und ist der Einzige, der uns durch die Zwänge des Todes führen kann. Wir beteten gemeinsam um die eine notwendige Wiedergeburt, geboren aus Gottes Geist durch die Glaubensverbindung mit Jesus.
Vytas sagte, 90.000 Menschen verfolgten seinen Camino auf Instagram. Wenn er etwas über seine Verbindung zu Jesus gepostet hat, dann haben in Litauen mehr Menschen von seiner Mitteilung etwas über Jesus gehört, als ich in meinem ganzen Leben dort hätte erreichen können.
Foto 2: Nachher...
Es regnete etwa zwei Stunden lang. Wir wurden richtig nass!
Foto 3: Der Tag fing gut an.
Foto 4: Am frühen Morgen sah ich eine Polizistin mit ihrem Hund. Sie suchten nach einer vermissten 70-jährigen Frau. Ich dachte: Die arme alte Frau... und dann wurde mir klar, dass ich selbst nur noch anderthalb Jahre von meinem 70. Geburtstag entfernt bin. Ich betete mit der Polizistin für sie und ihr Team, dass Gott ihnen helfen möge, die Vermisste zu finden.
Foto 5: Die Brücke nach Kedainai. Am Abend kam die Sonne wieder heraus. Was für ein Tag!