09. Aug 2023

Omarska - Banja Luka

Streckeninfo:

32.44 km 615.00 hm ca. 7h51m

Strecken-Detail-Ansicht


Am frühen Morgen kam ich an zwei Männern vorbei, die auf einer Veranda saßen und den traditionellen Schnaps Rakija tranken. Sie hielten die Flasche hoch und riefen mir zu, ich solle herkommen. Das tat ich... und bat um Wasser. Der Grad der Kommunikation war ziemlich begrenzt, da die zwei weder Englisch noch Deutsch sprechen konnten. Die wenigen Wörter, die ich auf Russisch kann, haben ein wenig geholfen. Dennoch haben sie verstanden, dass ich von Deutschland nach Griechenland zu Fuß gehe und dass ich Jesus liebe. Die Beiden sind zwei und vier Jahre jünger als ich und waren erstaunt darüber, dass ich das tue. Ich sagte in einfachem Russisch: „Gott-mir-Energie-Auferstehung!“ Sie haben es verstanden. Ich habe dann auf Englisch für sie gebetet. Das haben sie nicht verstanden, aber Gott hat es verstanden.

Später am Nachmittag ging ich an einer Gruppe Männer vorbei, die im Schatten an einer Stelle saßen, wo man kalte Getränke kaufen konnte. Sie tranken alle Bier. Ich begrüßte sie mit dem slawischen Gruß „Dobre dan!“ Ein Mann antwortete auf Deutsch: „Spazieren Sie?“ Er hatte einmal in Österreich gearbeitet und wusste noch ein paar Wörter Deutsch. Sie boten mir ein kühles Bier an, aber ich nahm stattdessen ein Mineralwasser, wofür ich sehr dankbar war. Mein Wasservorrat war warm und nicht sehr viel. Auch hier hielten sich die Gespräche in Grenzen. Sie verstanden, wie alt ich bin, dass ich von München nach Athen gehe und dass ich Jesus in meinem Herzen habe, der mir „die Energie der Auferstehung“ gibt.

Zwischen diesen beiden Begegnungen ging ich gegen Mittag durch ein anderes kleines Dorf und sah ein geparktes Auto aus Deutschland vor einem Haus. Ein Mann war da und ich begrüßte ihn auf Deutsch. Er schien, Deutsch nicht richtig zu verstehen, sagte dann aber: „Tochter aus Deutschland“. Mit seiner Hand gestikulierte er, dass ich mit ihm zu einem schattigen Plätzchen hinter dem Haus gehen sollte. Da saßen Seine Tochter mit Kindern aus Deutschland ebenso wie seine Schwägerin und ihr Mann, die aus Deutschland zu Besuch waren. Am Ende aß ich spontan mit ihnen zu Mittag. Wir unterhielten uns und ich durfte zum Abschied sie segnen und für sie beten... auf Deutsch natürlich.

Zwei Dinge habe ich heute gelernt: 1) Die Menschen in Bosnien-Herzegowina sind sehr gastfreundlich. 2) Es ist wichtig, Menschen zu haben, die die Sprache und Kultur kennen, um zu Herzen der Menschen sprechen zu können.

Foto 1: Ein Wandgemälde, das die traditionelle Tracht zeigt.

Foto 2: Nächste Woche muss ich über die Berge gehen, um nach Sarajevo zu gelangen.

Foto 3: Landschaft in einem Dorf

Foto 4: Obst hängt an der Straße herunter. Sehr oft pflücke ich etwas und esse es als schnelle Energie-, Vitamin- und Feuchtigkeitsquelle.

Foto 5: Nach 37 Kilometern war ich sehr froh, Banja Luka zu erreichen, eine überwiegend serbische Stadt. Pastor Andrei Cicală holte mich ab. Ich werde die nächsten drei Nächte bei ihm und seiner Familie bleiben. Erst vor zwei Wochen sind sie aus Serbien gezogen, um hier eine neue Kirchegemeinde zu gründen.

Meilenstein: Ein Drittel des Wegs liegt nun hinter mir.

Impressionen