28. Oct 2023

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Streckeninfo:

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Video: Halbmarathon in Rom am Sonntag, 20. Oktober: „Lauf dein Rennen…“

ES WAR NICHT IMMER LEICHT, ABER ES WAR IMMER GUT!

Ich wusste, dass dies keine einfache Fernwanderung sein würde. Es gab keine markierten Pilgerwege, keine Pilgerherbergen und keine anderen Pilger, die die Wege beschritten. Die Tagestemperaturen von Zagreb bis Tirana lagen zwischen 30 und 35 Grad. Ich stieg über eine Giftschlange, sah mich bedrohlichen Hunden gegenüber, ging durch dunkle Tunnel und Gebiete mit Landminen, Bären und Wölfen, überquerte marode Brücken und wich entgegenkommende Zügen aus. Ich war zwar solo unterwegs, war aber nie allein. Gott wird uns niemals dorthin führen, wo seine Gnade uns nicht halten wird.

Würde ich es wieder tun? Nein, ich würde diesen Weg nicht noch einmal gehen, sei es zum Sport, zum Abenteuer oder zum Vergnügen. Das waren sowieso nicht meine Gründe dafür. Sondern ich spürte, wie Gott mich aufforderte, durch den Balkan zu wandern, um den Schmerz der Vergangenheit und die gegenwärtigen Kämpfe der dort lebenden Menschen kennenzulernen. Es war ein Aufruf zum Walken und Beten, zum Singen des Pilgerliedes des Segens von den Berggipfeln, in den Dörfern und Städten, zum Glauben daran, dass Gottes Gnade Versöhnung, Heilung und Erneuerung bringen kann. Es gab Gottesmomente, Gespräche und Gebete mit Menschen, die die Verbindung zu Gott brauchten. Viele andere wurden ermutigt, den nächsten Schritt auf ihrem Weg mit Jesus zu gehen. Würde ich es also noch einmal tun? Ja, wenn Jesus mich bitten würde, diesen Weg mit ihm zu gehen.

Ich wurde schon mehrmals gefragt, ob es einen Snail-Trail 3 geben wird. Eigentlich würde ich hoffen, dass es Hunderte von Snail-Trails geben wird… von Menschen, die durch meine Geschichten und Erfahrungen dazu inspiriert wurden, sich über ihre Bequemlichkeit hinaus zu wagen, um die Welt jenseits ihrer bekannten Grenzen zu entdecken und die Realität eines Gottes zu erleben, der mehr ist als nur Religion und Ritus. Diesen Gedanken habe ich kürzlich in einer WhatsApp an „Rocket Man“ geschrieben und fügte hinzu: „Ich glaube, das haben wir beide diesen Sommer geschmeckt. Was für eine wunderbare Geschmacksvielfalt!“ Er antwortete mit einem Daumen nach oben Emoji.

Die wahrscheinlich wichtigste Lektion für mich persönlich auf diesem Pilgerweg war, zu lernen, meinen Riesen gegenüberzutreten. Als ich Anfang des Jahres die täglichen Wanderungen in den Wintermonaten plante, um mich auf den Fußweg in diesem Sommer vorzubereiten, wurde ich von wohlmeinenden Freunden und Bekannten immer wieder an die Gefahren erinnert, denen ich unterwegs ausgesetzt sein könnte. Ich bekam Panikattacken, etwas, das ich noch nie zuvor erlebt hatte. Die Frage war: Kann ich Gott bei diesem Unterfangen vertrauen? Zufällig las ich gerade in dieser Zeit über den Auszug der Hebräer aus der Sklaverei in Ägypten und wie Gott sie nach einem vierzigjährigen Marsch durch die Wildnis in das Land der Verheißung brachte. Ich kam zu dem Schluss, dass Gott, wenn er sich um zwei Millionen Menschen kümmern und sie durch die Wildnis führen kann, auch für mich sorgen und mich durch den Balkan führen kann. Wenn wir unseren Riesen gegenüberstehen, erkennen wir, wie groß unser Gott ist. Kaleb, Josua und David lernten diese Lektion in den Tagen des Alten Testaments. Die Lektion nehme ich nun mit in den Alltag in Deutschland.

Ich möchte hier einige Gedanken wiederholen, die im Blogbeitrag vom 16. Oktober erwähnt wurden. Auf einer Reise wie dieser lernt man, die Herrlichkeit Gottes in einfachen Dingen zu erkennen. Das hilft einem zu erkennen, wie Gott in den komplizierten Dingen und an den schwierigen Stellen des Lebens am Werk ist. Dies war mein Gebet, als ich Moosburg am 8. Juli verließ, dass ich auf meinem Weg von Deutschland nach Griechenland die Herrlichkeit Gottes sehen möge. Gott zeigte mir die Schönheit seiner Schöpfung, von den Bergen bis zu den Tälern, von den plätschernden Wasserströmen in den Bergen bis zum Meerwasser, in den Feldern und Wäldern, bei Sonnenuntergängen und Sonnenaufgängen, in den Liedern der Vögel, in dem Flüstern von der Wind und in der Duft von Blumen, Regen und dem Meer. Ich konnte die Herrlichkeit Gottes in den Augen und im Lächeln der Menschen sehen, die ich auf dem Weg traf, und die aus ihren Herzen strahlte. In solchen Momenten waren Kulturen und Sprachen nie ein Hindernis.

FINAL STATISTIK:

* Insgesamt 2450 gelaufene Kilometer
* 48034 Gesamthöhenmeter
* 79 Etappen
* Durchschnittliche Etappe: 31 Kilometer und 608 Höhenmeter
* Längste Strecke: 43,95 km / Tirana nach Elbasan, Albanien
* Die meisten Höhenmeter bei einer Etappe: 1523 HM / Sarajevo nach Dobro Polja, Bosnien-Herzegowina
* Kürzeste Etappe: 8,84 km / Progër nach Kapshticë, Albanien
* Körpergewichtsverlust: 4 Kilo
* Die meisten frei herumlaufenden Hunde, die mich gleichzeitig umzingelten: 8
* Anzahl der wilden Bären, die ich gesehen habe: Null.
* Anzahl der Schlangen, die ich gesehen habe: Zu viele, um sie zu zählen, aber die meisten von ihnen lagen tot und vertrocknet auf der Straße.
* Anzahl der Engel, die über mich wachten und mir halfen: Gott weiß es...

EIN HERZ VOLLER DANK!

Ich bin Gott so dankbar für seine erstaunliche Gnade, die jeden Morgen neu ist und für die Herausforderungen des Tages ausreicht. Ich habe bei jedem Schritt des Weges in dieser Gnade gelebt.

Es war für mich immer eine Ermutigung zu wissen, dass meine Frau und meine Familie, viele Freunde, Kollegen und Kirchen und sogar Menschen, die ich unterwegs getroffen habe, hinter mir standen, mich anfeuerten und für mich beteten. Ich habe das wirklich geschätzt! Vielen Dank für eure Interesse an Snail-Trail 2, dass ihr den Blog verfolgten und Teil der Reise wart! Vielen Dank!


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